Volles Haus bei der TSTV-Professional Practice in Bremen

Profitanzsport

Volles Haus bei der TSTV-Professional Practice in Bremen

Auf Einladung der Tanzsporttrainer-Vereinigung e.V. (TSTV) und der Professional Division (PD) von Tanzsport Deutschland wurden am Karnevalswochenende in der Hansestadt Bremen hochrangige Referentenpaare für die bisher insgesamt dritte Professional Practice eingeladen.

Ausgerichtet auf die Bedürfnisse von Amateur-Paaren der B-S Klassen, DTV-PD Paaren, Trainern und Wertungsrichtern zeigten im Clubhaus des Grün-Gold-Club in Bremen Colin James für Latein sowie Silvia Pitton und Paolo Bosco für Standard die neuesten Trends und erläuterten deren Anwendung. Der Teilnehmer-Zuspruch zum Lehrgang war riesig.

Den Anfang machten am Samstag Paolo Bosco und Silvia Pitton. Beide spielten mit viel italienischem Charme ihren reichen Fundus von sechs gemeinsam ertanzten Weltmeistertiteln voll aus. In acht Lerneinheiten zeigten sie klar und verständlich die Grundprinzipien von hochklassigem Standardtanzen auf. Im Mittelpunkt stand dabei das DTV-Thema des Jahres 2016 „Magic Feet“. Den Beginn gestalteten sie mit einer Reihe von sieben verschiedenen Aufwärmübungen. Bei diesen wurden von Übung zu Übung jeweils ein bzw. zwei Grundprinzipien aus der aktuellen Standardtechnik erläutert und in den Bewegungsablauf integriert. Klar und verständlich demonstrierten Bosco/Pitton die Bedeutung der jeweiligen Übung für das Grundthema „Magic Feet“ und unterstützen die Paare beim intensiven Ausprobieren.

Im weiteren Verlauf wurden wesentliche Grundelemente wie Heel Turn, Outside Spin, Posture, Rotation for Lightness hinzugefügt und in einer modernen Basic-Übungschoreografie des Slowfoxtrott angewandt. Auf besonderes Interesse stieß die Erläuterung der „9 Positions of Center“, deren Kenntnis und Bewusstsein die Grundlage klarer Bilder und Balancen im Tanzen der eigenen Choreografien darstellt. In einer sehr attraktiven Langsamer Walzer Choreografie, die in einer kurzen und einer langen Seite sämtliche neun Positionen enthielt, konnten die Paare ausgiebig die jeweiligen Positionswechsel trainieren.

Der Höhepunkt der Aufmerksamkeit wurde trotz mittlerweile schon etwas strapazierter Muskulatur in der letzten Übungseinheit erreicht. Hier vermittelten Paolo und Silvia charmant und verständlich, wie Paare ihrem Tanzen bei gleicher Choreografie eine höhere Dynamik geben können. Sie erläuterten dabei die Integration der „Rotation for Dynamic“, bei der durch Unterschiede in Fuß- und Körpergeschwindigkeiten visuell deutlich attraktiveres Tanzen erreicht wird.

Nach der abschließenden Demonstration der beiden sympathischen Spitzentänzer, die von lang anhaltendem Applaus gekrönt wurde, waren sich alle Teilnehmer einig: Dieses Lehrgangsformat und die Art und Weise der Vermittlung mit klar strukturierten Inhalten und viel eigener Praxis muss unbedingt ein Bestandteil des jährlichen Lehrgangsangebotes der TSTV bleiben.

Text: Aurelia und Heinz-Josef Bickers

 

Auch am zweiten Tag der TSTV-Professional Practice durften sich die Teilnehmer im Clubhaus des Grün-Gold-Club Bremen über einen Top Referenten freuen. Colin James referierte über das aktuelle Thema des DTV „Magic Feet" und begeisterte seine Erfahrung und seine besondere Art der Wissensvermittlung nicht nur Wertungsrichter und Trainer, sondern auch die vielen angereisten Turnierpaare.

Colin verdeutlichte die Wichtigkeit der Fußarbeit im Bezug auf die Balance, die Bewegungsrichtung und den Körperaufbau. Er schaffte einen Bezug zwischen der Benutzung von Fuß- und Beinarbeit, über das Körperzentrum, die Schulterblätter, die Rippen, bis hin zum Becken. Seine Bezeichnung für das bekannte Körperzentrum war der Begriff "Meeting Point ". Die Meeting Points sind von Tanz zu Tanz unterschiedlich, in Rumba am tiefsten und in Paso Doble am höchsten. Anhand praktischer Beispiele in Rumba zeigte Colin, wie gute und simple Führung durch Benutzung der Füße funktioniert. In Samba führten die erarbeiteten Instrumente zu einem besseren Rhythmusgefühl. Im Paso Doble forderte Colin die Teilnehmer auf, die Grenzen der Balance auszureizen.

Folgendes Zitat von Colin James zog sich durch den ganzen Tag und er schaffte immer wieder den Bezug zu dieser Aussage: „The foot is the brain of the bodies movement. It decides over balance and acceleration. The foot is the rudder for direction. It reacts to the sense of "off balance" and adjusts to regain balance. It is the governor of the on balance and out of balance" state, taking place during the flow of movement." (Colin James)

Es war ein fantastischer Unterrichtstag voller wertvoller Informationen und gab den Teilnehmerinnen und Teilnehmern viel Stoff zum Nachdenken und zum Üben.

Text: Kim Pätzug / Kirill Ganopolsky

von Volker Hey Uhr

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