JMD-EM in Prag: 6x Gold für Team Germany

Jazz und Modern/Contemporary

JMD-EM in Prag: 6x Gold für Team Germany

Der Abschluss der IDO-Europameisterschaften Ballett, Jazz und Modern wurde zu einem Triumphzug für das deutsche Team: Sechsmal Gold und zweimal Bronze lautet die Medaillenbilanz allein dieses Turniertages.

Der Tag stand ganz im Zeichen der Adults: In zwölf Wettbewerben fielen in Prag Entscheidungen mit deutscher Beteiligung. Für dìe Vertreter von Tanzsport Deutschland sollten bereits die Turniere der Ballett-Kategorie einen wahren Titelregen bringen, denn hier ertönte dreimal direkt hintereinander die deutsche Nationalhymne in der Prager Arena Sparta. Zunächst hatten Kyra-Anna und Louisa-Sophie Brebeck ihr Duo-Finale deutlich gewonnen. Die beiden waren zudem Teil der Small Group des ASV Wuppertal, die den Ballett-Titel 2017 nach Deutschland holen konnte. Ebenso stand am Ende der Ballett-Wettbewerbe auch die Formation dieses Vereins ganz oben auf dem Treppchen und freute sich über den Gewinn der Europameisterschaft. - Joanna Raith (Tanzzentrum Neufahrn) wurde im Solo Siebte.

Auch in Jazz Dance kann Tanzsport Deutschland bei der EM wichtige Erfolge verbuchen: Die Teilnehmer für die internationalen Wettbewerbe waren für diese Turnierart im vergangenen Herbst erstmals bei einem eigenen Qualifikationsturnier ermittelt worden. Als Duo gingen Shirina und Mika Einmal für Deutschland an den Start. Aus einem Feld von 26 Duos qualifizierten sich die Bonner mit ihrer ebenso ausdrucksstarken wie gefühlvollen Bruder-Schwester-Choreographie über zwei Runden für das Finale der besten Fünf. Dort mussten sie nur den beiden Duos aus Slowenien den Vortritt lassen. Mit der schwarz-rot-golden Fahne eroberten sie bei der Siegerehrung das Treppchen, wo sie stolz die Bronzemedaillen entgegennahmen.

Die beiden waren auch mit ihrer Formation auf der Fläche: Die "('KOPIRAIT)-Dance Company" der Tanzschule Lepehne-Herbst belegte in einem hochkarätigen Finale Rang sechs. Im selben Wettbewerb hatte "Arabesque" vom ASV Wuppertal den Einzug in die Endrunde zuvor mit dem siebten Platz nur knapp verpasst. Bei den Jazz-Small Groups schließlich tanzte sich "Imagination" (TC Schöningen) in die obere Hälfte des Starterfeldes. Die Niedersächsinnen fahren als siebte von insgesamt 14 Gruppen nach Hause.

In der Modern-Sparte wurde zunächst das Finale der männlichen Soli aufgerufen. Mika Einmal präsentierte sich erneut sehr souverän und nahm auch in dieser Kategorie verdient Urkunde und Pokal für den dritten Platz entgegen. Bei den Damen steigerte sich Louisa-Sophie Brebeck von Runde zu Runde. Im Semifinale zeigte sich, wie eng das Teilnehmerfeld an der Spitze ist. Trotz eines hervorragenden Durchgangs schied Louisa-Sophie hier aus; sie fand sich schließlich auf dem elften Platz wieder.

Am späten Abend wurden schließlich die Finals im Duo, bei den Small Group und den Formationen ausgetragen.

Bei den Small Groups hatten sich die Wertungsrichter aus der ersten Runde mit 13 Teams bereits am Vortag für eine Finalrunde mit acht Startern entschieden. Neben "Arabesque" rief der Turnierleiter am Abend des vierten Turniertages Gruppen aus Kroatien, Norwegen, Slowenien, Tschechien, der Russischen Föderation sowie zwei Teams aus der Slowakischen Republik auf den Tanzboden. Dem Wertungsgericht sollten es die acht Gruppen dann auch keinesfalls leicht machen, sodass dem Ergebnis gespannt entgegengefiebert wurde. Während der Siegerehrung wurde die Freude bei den deutschen Fans von Platz zu Platz größer. Als klar war, dass "Arabesque" auf dem Treppchen landen würde, brach bereits erster Jubel aus. Aber sollte es gar für mehr reichen?!? Der Turnierleiter machte es spannend, bis feststand, dass die Wuppertalerinnen alle anderen Small Groups hinter sich gelassen hatten. "Arabesque" ist die beste Small Group Europas.

Bei den Duos waren 26 Paare an den Start gegangen. Große Freude hatte sich bei Team Germany bereits breitgemacht, als verkündet worden war, dass sowohl Jens Vorsteher/Jana Breidenbach als auch Louisa-Sophie Brebeck/Cesar Jose Salas (alle ASV Wuppertal) sicher in das Semifinale der besten Zwölf eingezogen waren. Jens und Jana brachten ihre Choreographie hier erneut kraftvoll auf die Fläche und verpassten den Einzug in die Endrunde nur äußerst knapp. Ihre sehr starke Darbietung wurde mit dem siebten Platz belohnt. Louisa-Sophie und Cesar präsentierten dem internationalen Wertungsgericht im Finale mit perfekter Dynamik von Harmonie und Kraft ihre beste Turnierleistung. Bei der Siegerehrung wurden die beiden zur Freude aller Anwesenden als letztes aufgerufen.

Mit ihren Teamkolleginnen standen die vier Duo-Tänzer auch mit ihrer Formation auf der Fläche. Nach einer souveränen Vorrunde boten die zwölf Tänzer von "Arabesque" im Finale einen punktgenauen Durchgang, der Zuschauer wie Wertungsrichter gleichermaßen begeisterte. Aber auch alle anderen Teams zeigten sich von ihrer besten Seite, sodass auch hier die Wertungen mit großer Spannung erwartet wurde. Nachdem bei der Siegerehrung fünf Formationen aufgerufen worden waren, blieben nur noch "Arabesque" und das Team aus Norwegen übrig. Sollte es tatsächlich eine Sensation geben? - Der Turnierleiter kostete die Spannung aus. Dann die erlösende Ansage: Grenzenloser Jubel brach bei der deutschen Delegation aus, als "Arabesque" erneut als Europameister ausgerufen wurde. Zum sechsten Mal an diesem Tag erklang in Prag die deutsche Hymne und Freudentränen rollten über die Gesichter von Tänzern und Fans.

Ausgelassen und fröhlich ging diese EM mit über 1.100 Tänzerinnen und Tänzern aus zwanzig Nationen für die deutsche Delegation zuende.

Text: Alexander Dölecke

von Thorsten Süfke Uhr

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