DOSB-Arbeitstagung in Warendorf
Arbeitstagung der Frauenvertreterinnen der Spitzenverbände im
DOSB am 3./4. Februar 2012 in Warendorf
"Frauen in die Führung, Männer in den Sport!"
Die Frauenvertreter/innen der DOSB-Spitzenverbände waren in
diesem Jahr der Einladung der Deutschen Reiterlichen Vereinigung
gefolgt und nach Warendorf gereist. Präsidiumsmitglied Gisela
Hinnemann hatte ein umfangreiches Besichtigungs- und
Informationsprogramm zusammengestellt. Zunächst führte die
Gestütsleiterin Susanne Schmitt-Rimkus durch das NRW-Landesgestüt.
Sie selbst ist ein gutes Beispiel dafür, wie Frauen sich auch in
von Männern dominierten Berufen behaupten. Im Anschluss daran
präsentierte der Kommandant der Sportschule der Bundeswehr in
Warendorf die hervorragenden Bedingungen, unter denen
Spitzensportlerinnen und -sportler, aber auch Mitglieder ortsnaher
Sportvereine trainieren können.
Der zweite Tag begann mit einer Führung durch das Deutsche
Olympiade-Komitee für Reiterei und Bundesleistungszentrums (BLZ).
Trotz eisiger Kälte nahmen die Frauenvertreter/innen die
Informationen von Frank Ostholt, Leiter des BLZ, sehr interessiert
auf.
Danach begrüßte der Generalsekretär der Deutschen
Reiterlichen Vereinigung (FN), Soenke Lauterbach, die
Teilnehmer/innen und präsentierte im Rahmen einer kurzen
Vorstellung interessante Projekte seines Verbandes. Besonders das
Nachwuchsprogramm für Führungskräfte "Trainee-Programm", im Rahmen
dessen junge Nachwuchskräfte über einen Zeitraum von zwei Jahren
qualifiziert werden, regte die Zuhörenden an, über die Umsetzung
eines vergleichbaren Projektes in der eigenen Verbandsstruktur oder
verbandsübergreifend nachzudenken. Im Anschluss daran widmete sich
der Leiter der Abteilung Marketing und Kommunikation der FN, Georg
Ettig, durchaus (selbst-)kritisch dem Thema "Lobbyarbeit im Sport
oder wie gelangen Frauen an die Spitze von Vereinen und Verbänden?"
. Zentrale Thesen seines Vortages waren: Die FN benötigt mehr
Frauen in ihren eigenen Gremien und Organen, Frauen müssen noch
selbstbewusster und fordernder in der Organisation auftreten und
sich frühzeitig und aktiv um den Aufbau von Netzwerken kümmern, die
FN braucht keine Frauenförderung sondern Gender Mainstreaming: "
Frauen in die Führung, Männer in den Sport!". Diesen Aussagen
konnten sich die Teilnehmenden vollumfänglich anschließen.
Ilse Ridder-Melchers, Vizepräsidentin für Frauen und
Gleichstellung im DOSB, informierte die Teilnehmerinnen und
Teilnehmer anschließend über die aktuellen Projekte und Aktionen
des DOSB. So startet die Aktion "Gewalt gegen Frauen - nicht mit
uns!" am 7. März mit einer zentralen Auftaktveranstaltung in
Berlin. Die "Frauensporttage" werden seitens des DOSB mit einem
DOSB-Plakat, das den Vereinen als Download zur Verfügung gestellt
wird, unterstützt. Außerdem informierte sie über die Maßnahmen im
Themenfeld "Gender und Diversity", über den Gleichstellungspreis
und die Vorbereitung einer Handreichung "Geschlechtergerechte
Sportentwicklung". Kirsten Witte, Referentin im Ressort
Chancengleichheit und Diversity im DOSB, präsentierte im Anschluss
die Inhalte des Aktionsprogrammes "Gemeinsam an die Spitze!" - über
Führungstalente-Camps, Mentoring-Projekt, Verbandsberatungen und
Verbandswettbewerb. Alle Informationen gibt's auf
www.frauen-gewinnen.de.
Von besonderem Interesse waren die Informationen der
Teilnehmer/innen aus den jeweiligen Spitzenverbänden. Ein breites
Spektrum an Aktionen und Projekten spiegelte die Vielfalt in den
einzelnen Verbänden wider. Zu vielen Beiträgen entwickelte sich
eine lebhafte Diskussion und ein reger Informationsaustausch, der
nicht selten auch über die Tagung hinaus zu dauerhaften
Vernetzungen genutzt wird und viele Synergien bewirkt.
Das nächste Treffen der Frauenvertreterinnen ist für den
1./2. Februar 2013 in Ratzeburg beim Deutschen Ruderverband
geplant.
Foto:DOSB-Vizepräsidentin Ilse Ridder-Melchers, Frank Ostholt
und sein erfolgreiches Pferd Little Paint.
von Cornelia Straub Uhr