GOC - Auf Wiedersehen

Standard und Latein

GOC - Auf Wiedersehen

Viele Erfolge auch am letzten Tag

Am letzten Tag präsentierte die 37. Auflage der German Open noch einmal die ganze Palette des Tanzsports. Turniere von Solo- bis Paartanz, von Rollstuhltanz bis Boogie-Woogie und das in den unterschiedlichsten Altersgruppen und Leistungsklassen waren auf dem Tagesprogramm zu finden. In allen Sälen war die Stimmung hervorragend. Für besondere Herzensmomente sorgte das Turnier der Solistinnen im Rollstuhltanz, die mit großem Applaus in der Reithalle begleitet wurden.

 

Aus sportlicher Sicht kann der Deutsche Tanzsportverband sehr zufrieden sein: Mit am Ende neun Mal Gold, elf Mal Silber und sieben Bronzemedaillen blieb der zweite Platz im Medaillenranking unangefochten.

Es sind die besonderen Momente, die zählen

Artur Balandin/Anna Salita Foto: AK
Grand Slam Latein

Die Turniere der Grand-Slam-Serie Standard und Latein am vorletzten und letzten Abend auf den German Open sind von je her Garanten für diese besonderen Momente. Das Grand-Slam-Lateinturnier hatte bereits am Freitag begonnen und war mit 176 Paaren gestartet. Über den Samstag verteilt, wurden die Tänzerinnen und Tänzer in sechs weiteren Runden gefordert – zumindest wenn das Finale erreicht werden sollte.

Zum zweiten Mal in Folge standen die Franzosen Charles-Guillaume Schmitt/Elena Salikhova ganz oben auf dem Siegertreppchen. Das Paar hatte auf der GOC seinen Einstieg vor 18 Jahren in der Juniorenklasse im Hegelsaal und holte sich heute Abend in derselben Paarkonstellation den Grand-Slam-Sieg. Auch die Zweitplatzierten sind Dauergäste bei dem Megaevent im Stuttgarter Kultur- und Kongresszentrum Liederhalle und können nun ihre GOC-Medaillensammlung mit einer Silbermedaille ergänzen. Den dritten Medaillenrang ergatterten sich Malte Brinch Rhode/Sandra Sorensen, die im Duell um den zweiten Platz mit zwei-zu-drei Tänzen unterlagen.

Zum ersten Mal standen die Deutschen Meister Artur Balandin/Anna Salita in einem Grand-Slam-Finale. Sie hatten sich das gesamte Turnier über sehr gut präsentiert und freuten sich über den Einzug in die Schlussrunde, die sie auf dem sechsten Platze beendeten.

Direkt nach dem Finale fackelten die Paare ein stimmungsvolles Tanzfeuerwerk ab und präsentierten sich einzeln mit kleinen Showsequenzen. Der Beethovensaal tobte. Etwas ruhiger wurde es, als Harry Körner, der Initiator der GOC, mitteilte, dass er die Paare an diesem Abend zum letzten Mal in dieser Veranstaltung begleitet habe. Sichtbar gerührt verabschiedete sich Harry Körner nach 39 Jahren von den German Open Championships.

Und wieder ging eine großartige Veranstaltung mit vielen besonderen Momente zu Ende.

1. Charles-Guillaume Schmitt/Elena Salikhova, Frankreich (5)
2. Yan Bangbang/Du Jujun, Volksrepublik China (12)
3. Malte Brinch Rhode/Sandra Sorensen, Dänemark (13)
4. Ionut Alexandru Miculescu/Andra Pacurar, Rumänien (20)
5. Konstantin Gorodilov/Polina Figurenko, Estland (25)
6. Artur Balandin/Anna Salita, T.T.C. Rot-Weiß-Silber Bochum (30)
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10. Razvan Dumitrescu/Jackie Joos, Schwarz-Weiß-Club Pforzheim
      Daniel Dingis/Alessia-Allegra Gigli, Grün-Gold-Club Bremen

Ergebnis offen bis zum letzten Tanz

Dmytrii Forostianov/Helene Novalee Tilgert BvO
WDSF Open Standard Under 21

Spannender geht es nicht – die Entscheidung über den Sieg im Finale der U21 Standard fiel im letzten Tanz. Zum Glück wussten die Paare nicht, wie eng es in den Wertungen zuging.

Die deutschen Meister Dmytrii Forostianov/Helene Novalee Tilgert, die im April auf der Europameisterschaft U21 nicht über das Semifinale herausgekommen waren, lieferten sich ein spannendes „Duell“ mit den Europameistern Batu Sandiraz/Nehir Cam. Nach vier Tänzen herrschte Gleichstand mit jeweils sechs Punkten für Forostianov/Tilgert und Sandiraz/Cam. An der endgültigen Entscheidung waren maßgeblich die europäischen Vizemeister Pijus Palskys/Anna Berzina beteiligt: Sie gewannen den letzten Tanz im Skating gegen Forostianov/Tilgert, die mit dem zweiten Platz ihren Punktestand auf acht erhöhten. Für Sandiraz/Cam blieb damit nur der dritte Platz im Quickstep und der zweite Platz mit Platzziffer neun im Turnier.

Insgesamt waren 49 Paare aus 18 Ländern am Nachmittag an den Start gegangen. Die Entscheidung fiel in der vierten Runde (Finale) vor einem begeisterten Publikum im Beethovensaal. (usr)

1. Dmytrii Forostianov/Helene Novalee Tilgert, Grün-Gold-Club Bremen (8)
2. Batu Sandiraz/Nehir Cam, Türkei (9)
3. Pijus Palskys/Anna Berzina, Litauen (13)
4. Mateusz Stawowy/Sara Silva, Polen (23)
5. Ivan Ignatenko/Estere Anna Sileniece, Lettland (25)
6. David Parsegian/Anna Elchaninova, Armenien (27)

 

Italien setzt den goldenen Schlusspunkt im Hegelsaal

WDSF Solo Youth Latin - Female

Die Solo-Tänzerinnen der Youth Latin bildeten heute den Abschluss im Hegelsaal. Mit 77 Starterinnen gehörte das Turnier zu den größeren Wettbewerben im Solo-Bereich. Allein 20 Tänzerinnen vertraten das Gastgeberland, zwei von ihnen – Nikole Sofie Neubauer und Lana Befort – erreichten das Halbfinale.

Das Finale selbst präsentierte sich international vielfältig: Sechs Finalistinnen aus sechs Nationen standen in der letzten Runde auf der Fläche. Trotz später Stunde und bereits spürbar leererer Reihen am Flächenrand blieb die Stimmung hoch.

Bei der Medaillenvergabe war Italien erneut nicht zu schlagen: Gold ging einmal mehr an die Südeuropäerinnen, Silber an Zijun Chen aus Spanien. Die Bronzemedaille trat die weiteste Reise an – nach China. In diesem stark besetzten Feld setzte sich Lana Befort bis ins Semifinale durch. Die Osnabrückerin belegte hier den neunten Platz.

1. Anna Grazia Agata Messina, Italien (6)
2. Zijun Chen, Spanien (13)
3. Peixin Han, China (14)
4. Ana Erika Tudor, Rumänien (18,5)
5. Ada Belce Tastan, Türkei (24,5)
6. Lika Kldiashvili, Georgien (29)
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9. Lana Befort, TSA im Osnabrücker TC

Italien feiert Doppel-Erfolg, kein Edelmetall für Deutschland

WDSF Solo Youth Latein - Male

Im Solo Youth Latin Male gingen sieben Tänzer an den Start – darunter vier deutsche Teilnehmer, die das Feld eigentlich stark besetzt hatten. Trotz dieser Ausgangslage blieb der Sprung aufs Podium für die Gastgebernation aus.

Ausgerechnet der Champion des Standardturniers vom Vormittag blieb im Lateinfinale außen vor und landete lediglich auf Rang sieben. Für Konstanz sorgte dagegen der Standard-Zweite: Mit einer weiteren Silbermedaille machte er seinen Turniertag perfekt.

Gold und Bronze gingen nach Italien. Knapp am Podium vorbei tanzte der Viertplatzierte, der bereits drei Tage zuvor im Solo Junior II Latein im Finale gestanden und dort Rang sechs erreicht hatte. (Katharina Schuck)

1. Leonardo Teresi, Italien (7)
2. Junzhi Xu, China (11)
3. Federico Montemaggiore, Italien (13)
4. Daniel Reich, TSC Metropol Hofheim (19)
5. Yannis Schmitz, TSC Metropol Hofheim (26)
6. Leonardo Wolf, TSC Excelsior Dresden (29)

 

Wiederholungstäter

DM Rollstuhltanz Standard LWD2

Was die Damen kurz zuvor alleine auf das Parkett gezaubert hatten, wurde im anschließenden Turnier als Paar präsentiert. Jeweils ein Fußgänger und ein Rollifahrer präsentierten fünf Tänze in zwei Durchgängen.

Stefan Stropko/Maria Dutkova siegten mit allen gewonnenen Tänzen und wiederholten damit ihren Erfolg aus dem Jahr 2024. Die Drittplatzierten des Vorjahres Clement Steven Fenech/Andrea Naumann rückten einen Platz vor und wurden Zweite vor Roman Macek/Martina Smodis aus Slowenien. Auch dieses Paar verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahr um einen Platz.

Die Fünfplatzierten Andreas Böhm/Bettina Jungkunz wurden als beste deutsche Teilnehmer Deutsche Meister in ihrer Disziplin.

1. Stefan Stropko/Maria Dutkova, Slowakei (10)
2. Clement Steven Fenech/Andrea Naumann, Malta (20)
3. Roman Macek/Martina Smodis, Slowenien (35)
4. Edwin Woltheus/Mariette Wotheus, Niederlande (39)
5. Andreas Böhm/Bettina Jungkunz, TC Rot-Gold Würzburg (46)

 

Turniersieg geht in die Slowakei – Deutscher Meistertitel geht nach Frankfurt

DM Rollstuhltanz Kombi Solo LWD2

Für Herzensmomente sorgte das Rollstuhltanzturnier Kombi Solo LWD2 in der Reithalle in Stuttgart. Kombi heißt in diesem Fall, dass die Tänzerinnen zwei Standard- und drei Lateintänze präsentieren. In Stuttgart waren es die Tänze Langsamer Walzer und Tango sowie Samba, Rumba und Jive. Die Abkürzung LWD2 steht für „Level Wheelchairdancing“ und bedeutet bei den Teilnehmerinnen eine weitestgehend uneingeschränkte Mobilität des Oberkörpers. Die Ladies gaben in ihren Rollstühlen wirklich alles und begeisterten die Zuschauer am Flächenrand mit ihrer Ausstrahlung und vor allem mit ihrem Herzblut.

Das Turnier bestritten zwei Damen aus der Slowakei und drei aus Deutschland. Die Reihenfolge wurde für die deutschen Teilnehmerinnen als Deutsche Meisterschaft gewertet. Alle Tänze wurden zwei Mal getanzt.

Der Turniersieg ging in die Slowakei an Helena Kašická, die lediglich einen Langsamen Walzer an ihre Konkurrentin aus Deutschland abgeben musste. Den zweiten Platz belegte Dr. Pamela Heymanns aus Frankfurt, die sich damit als beste deutsche Teilnehmerin den Deutschen Meistertitel sichert. Den dritten Platz im Turnier belegte Nicole Wodrich, die mit diesem Ergebnis als deutsche Vizemeisterin das Parkett verließ. Mit dem fünften Platz im Turnier ertanzte sich Annika Schmalenberg DM-Bronze.

1. Helena Kašická, Slowakei
2. Dr. Pamela Heymanns, RSC Frankfurt
3. Nicole Wodrich, Rollstuhltanzgruppe Neu-Brandenburg
4. Maria Dutkova, Slowakei
5. Annika Schmalenberg, Rollstuhltanzgruppe Neu-Brandenburg

 

Schweden feiert Doppelsieg im Beethovensaal

Foto: BvO
WRRC World Cup Boogie Woogie Main Class

Im festlichen Rahmen – passend zum langsamen Ausklang der Turniertage – wurden die beiden Finalrunden des Boogie-Woogie World Cups Main Class im Beethovensaal ausgetragen. Das hochkarätige Feld versprach packende Duelle: Auf der Fläche standen Paare, die schon bei EM, WM und dem ersten World Cup der Saison vorne mitgetanzt hatten.

Das Finale endete mit einem klaren Doppelerfolg für Schweden. Lena Magnusson/Tobias Ramberg, amtierende Europameister, Weltranglistenzweite und bereits Sieger des ersten World Cups in diesem Jahr, überzeugten auch diesmal und holten Gold. Den zweiten Platz eroberten die amtierenden Weltmeister Wilma und Viktor Edlund, die im Saisonauftakt noch auf Rang fünf gelegen hatten.

Über Bronze freuten sich Ida Keränen/Juho Päivinen aus Finnland. Das Paar bestätigte mit diesem Ergebnis seinen dritten Platz vom Saisonstart und behauptete sich erneut in der Weltspitze.

Auch dahinter war das Finale prominent besetzt: Die französischen EM-Siebten Nelly Rodiac/Lucas Charrier erreichten Rang fünf, die Italiener Carlotta Corsi/Luca Zilocchi (EM-Sechste) Platz sieben. Komplettiert wurde das Finale von zwei weiteren schwedischen Paaren – ein deutlicher Beleg für die Stärke der skandinavischen Nation in dieser Disziplin. (Katharina Schuck)

1. Lena Magnusson/Tobias Ramberg, Schweden (101)
2. Wilma Edlund/Viktor Edlund, Schweden (90)
3. Ida Keränen/Juho Päivinen, Finnland (79)
4. Sofia Ärleskog/Oscar Agren, Schweden (73)
5. Nelly Rodiac/Lucas Charrier, Frankreich (72)
6. Amanda Berglind/Valdemar Selgeryd, Schweden (71)
7. Carlotta Corsi/Luca Zilocchi, Italien (70)

von Gaby Michel-Schuck Uhr

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