Ein Wochenende voller Informationen, Diskussionen und Beschlüsse

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Ein Wochenende voller Informationen, Diskussionen und Beschlüsse

WDSF AGM, AGA DSE und NEC

Am vergangenen Wochenende fand in der polnischen Hauptstadt Warschau die Mitgliederversammlung des Weltverbandes (WDSF AGM) für das Jahr 2024 statt. Wegen der Olympischen Spiele in Paris, bei denen der Tanzsport erstmals mit Breaking vertreten war, fand die Versammlung rund vier Monate später als gewöhnlich statt.

Außer der Mitgliederversammlung gab es etliche weitere Meetings und Gespräche von und mit verschiedenen Tanzsportorganisationen.

Foto Markus Sónyi v.li.n.re.: DTV-Sportwart Ivo Münster, DTV-Präsident Dr. Tim Rausche

Die Überlegung: Austritt

Den Auftakt machte am Freitag die Jahresversammlung von Dancesport Europe (Annual General Assembly - AGA DSE). Neben den Mitgliedern war das gesamte WDSF-Präsidium eingeladen.

Das im vergangenen Jahr neugewählte DSE-Präsidium berichtete über die Aktivitäten der letzten 15 Monate. Schriftliche Berichte lagen von dem Präsidenten, dem Generalsekretär sowie dem Schatzmeister vor. Einige Berichte weiterer Präsidiumsmitglieder wurden mündlich vorgetragen. Das Meeting war nach einer Stunde beendet. Aufgrund der limitierten Möglichkeiten und der geringen Aktivitäten von Dancesport Europe (DSE) erwägen das DTV-Präsidium und etliche andere nationale Verbände einen Austritt aus dieser Organisation.

Erörterung der vorliegenden Anträge

Beim zweiten Meeting des Tages trafen sich die nordeuropäischen Verbände (NEC - Ostseeanrainer), um Details für die anstehenden Nordeuropameisterschaften zu besprechen. Darüber hinaus erfolgte ein Austausch über die aktuelle Situation der jeweiligen Länder sowie die Erörterung der vorliegenden Anträge für das WDSF AGM.

Open Forum

Der Samstag begann traditionell mit dem Open Forum der WDSF. Hier ging es insbesondere um folgende Themen:

Es gab einen ausführlichen  Bericht über die Olympischen Spiele mit einer Buchvorstellung von „WDSF Breaking for Gold Olympic Games Paris 2024“; Vorstellung der neuen Organisation der WDSF-Administration; Diskussion über die weitere Entwicklung der WDSF PD; Vorstellung neuer Wettbewerbsarten bei der WDSF; Druckszenarien und ihre Folgen, denen Tanzsportler ausgesetzt sind.

Neu: PD Fachausschuss

Am Nachmittag tagte die Jahresversammlung der WDSF Professional Division. Nach Vorstellung der Jahresberichte des PD-Direktoriums und der erfolgten Entlastung wurde aufgrund einer Vakanz im Präsidium Martino Zanibellato in das Gremium nachgewählt.

In einem von der PD-Direktorin Verena Sulek vorgetragenen Dringlichkeitsantrag bat das PD-Direktorium darum, dass die organisatorische Abwicklung aller PD-Turniere zukünftig direkt über die WDSF erfolgen soll und die PD nicht mehr als eigenständige Organisation fortgeführt wird, sondern dass zukünftig ein PD-Fachausschuss bei der WDSF eingerichtet werden soll. Dem Antrag wurde mit großer Mehrheit zugestimmt.

Antrag zurückgezogen und Startgebühr eingeführt

Am Sonntagmorgen startete das AGM der WDSF. Nach Grußworten und Bestätigung der ausführlich vorliegenden Präsidiumsberichte wurde über eine größere Anzahl von Regeländerungen abgestimmt. Hierbei handelte es sich im Wesentlichen um Klarstellungen und Adaptierungen, die kaum inhaltliche Änderungen mit sich bringen.

Der Antrag des WDSF-Präsidiums, Gebühren und Beiträge zukünftig ohne Zustimmung des AGM anhand des Internationalen Inflationsindexes selbst erhöhen zu können, wurde nach Einspruch des DTV und weiterer Verbände von den Verantwortlichen zurückgezogen.

Für Ausrichter von WDSF-Turnieren ist zukünftig zu beachten, dass Startnummern fortan mindestens zweistellig sein müssen und maximal dreistellig sein dürfen. Außerdem wurde der Antrag des Österreichischen Tanzsportverbandes (ÖTSV) beschlossen, zukünftig eine Startgebühr von max. SFR 1000,- pro Team für Starts bei Welt- und Europameisterschaften der Formationen erheben zu können.

Das AGM endete mit einer Ergänzungswahl zur Ethik-Kommission der WDSF.

Für Tanzsport Deutschland waren vor Ort: Dr. Tim Rausche, Markus Sónyi und Ivo Münster / Bericht: Ivo Münster

von Gaby Michel-Schuck Uhr

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